Philippe Besson gewinnt den 20. Euregio-Schüler-Literaturpreis

Kategorie: Euregio-Schüler-Literaturpreis

Die zwanzigste Edition des Euregio-Schüler-Literaturpreises verlief unter aktuellen Umständen dieses Jahr ein wenig anders als gewohnt, was die dreisprachige Schülerjury jedoch nicht daran gehindert hat einen Preisträger zu küren: der französische Schriftsteller Philippe Besson überzeugte die Jugendlichen mit seinem Roman Hör auf zu lügen.

Autobiografie, Bildungsroman und Identitätssuche zugleich – Hör auf zu lügen ist die Geschichte einer ersten Liebe, die heimlich geschehen muss, denn im provinziellen Frankreich der 1980er Jahre ist Homosexualität ein absolutes Tabu. Philippe und Thomas stehen kurz vor dem Abitur, als sie sich einander nähern, doch ihre Beziehung währt nur einen intensiven Sommer lang. Zu verschieden sind ihre familiären Hintergründe und ihre Lebensentwürfe, beziehungsweise der Umgang mit dem, was die damalige Gesellschaft als Lebensentwurf betrachtet.

Die Themen, die Philippe Bessons Geschichte aufwirft, sowie deren Relevanz fanden die Schüler*innen besonders interessant. Aber nicht nur, denn auch in puncto Sprache und Erzählweise begeisterte der Roman. „Es ist ein sprachlich sehr eindrucksvolles, poetisches und detailreiches Werk. Und es wirkt sehr ehrlich und ergreifend.“ begründet ein Schüler seine Wahl.

Abgestimmt wurde per Online-Fragebogen, nachdem die Schülerinnen und Schüler aller drei Sprachregionen die nominierten Romane eingehend diskutiert hatten. Den zweiten Platz belegt die niederländische Schriftstellerin Maria Peters mit ihrem Roman Die Dirigentin. Auch der handelt von einer Emanzipationsgeschichte, rahmengebend sind hier jedoch die 1920er Jahre und eine von männlichen Vorstellungen geprägte Gesellschaft. „Ein inspirierendes und vielseitiges Buch“, meint eine Schülerin, „das viele Themen anspricht, die auch heute noch wichtig sind“.

Herzlichen Dank an alle Schüler*innen, Lehrkräften und Partnerorganisationen für ihre Teilnahme und Mitarbeit! Wir gratulieren dem diesjährigen Preisträger Philippe Besson sowie den Übersetzer*innen Hans Pleschinski und Martine Woudt. Herzlichen Glückwunsch, hartelijk gefeliciteerd und félicitations!