Über dieses Buch:

Er hasst den Sport, aber er hat keine andere Wahl. Bei einem Wettkampf im „Reichsprotektorat“ wird sein Talent als Läufer entdeckt; er ist siebzehn. Sein Laufstil lässt zu wünschen übrig, aber auf der ersten Nachkriegsolympiade in London holt er Gold für die CSSR.

Vier Jahre später, in Helsinki, dreimal Gold. Die Welt jubelt ihm zu. Er hält acht Weltrekorde. Er wird zum Hauptmann befördert. Und läuft immer in Rot, der Farbe der proletarischen Revolution: Er ist zur Symbolfigur für den Erfolg des realen Sozialismus geworden.

Nur einmal stand er auf der „falschen“ Seite: Im „Prager Frühling“. Er wird für acht Jahre in ein Uranbergwerk verbannt, darf nach Prag zurück. Aber wenn er, zur Müllabfuhr relegiert, hinter einem Karren durch die Vorortstraßen läuft, jubelt ihm die Bevölkerung immer noch zu. (Klappentext)

Über den Autor:

Jean Echenoz © Louis Monier
© Louis Monier

Jean Maurice Emmanuel Echenoz, Sohn eines Psychiaters und einer Künstlerin, wurde 1947 in Orange in der Provence geboren. Über sein Leben gibt Echenoz, einer der wichtigsten Gegenwartsautoren Frankreichs, nur wenig preis.

Echenoz studierte Soziologie in Aix-en-Provence und bis 1976 Klinische Psychologie an der Pariser Sorbonne. Er war mit der deutschen Autorin Anne Weber verheiratet.

1979 erschien sein erster Roman Le méridien de Greenwich (dt. Das Puzzle des Byron Caine, 1987). Für seinen Kurzroman Un an (dt. Ein Jahr, 2005) aus dem Jahr 1997 erhielt Echenoz 1999 den Prix Goncourt.